Es gibt mehr in dieser Welt und in uns Menschen, als wir bewußt wahrnehmen können.
In der Tiefenpsychologie wird davon ausgegangen, daß der Mensch neben seinem bewußten Erleben, Verhalten und Denken einen großen Bereich des Unbewußten in sich hat. Vielfach bekannt ist das Bild des Eisberges, dessen Spitze über der Wasseroberfläche dem Bewußten entspricht, der Bereich unterhalb dem Unbewußten. Das Unbewußte ist eine starke natürliche Kraft im Menschen, die ihm erlaubt, vieles im Leben zu bewältigen, ohne sich um alles bewußt kümmern zu müssen.
Das Unbewußte – eine starke natürliche Kraft
Das Unbewußte wird zunächst sehr von den frühen Kindheitserfahrungen geprägt, dann aber auch von vielfältigen Erfahrungen im Lauf des Lebens. Wenn das innere System eines Menschen sich stabil und gesund entwickeln konnte, bietet das Unbewußte dem bewußten Leben eine stabile und gute Basis. Gab es jedoch Erfahrungen, die tief, schmerzlich, schwierig waren, so wirken diese unbewußten Prägungen im weiteren Leben. Es kommt zu Problemen, Störungen, Schwierigkeiten im Fühlen, Denken, Erleben und Verhalten, ohne daß der Betroffene weiß, was eigentlich lost ist – denn es ist das Unbweußte, das wirkt.
So, wie die Spitze nicht den Eisberg steuert, sondern der untere Eisberg die Spitze trägt, so trägt das Unbewußte das Erleben und läßt sich vom Bewußten oft nur wenig steuern.
Tiefenpsychologie – die „Arbeit“ mit der inneren Tiefe im Menschen
Die tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie arbeitet sowohl mit dem bewußten Erleben wie auch mit dem Unbewußten. Es wird in der Therapie „der Wasserspiegel um den Eisberg herum gesenkt“, um hier und da einen Blick ins Unbewußte zu werfen. So können Schwierigkeiten und Probleme, die im Unbewußten liegen, dem Bewußtsein geöffnet werden. Es kann mit diesen bisher unbewußten Bereichen gearbeitet werden, um sie zu einer Veränderung und Lösung zu führen.